Menschen wollen Klimaschutz ohne Mobilitäts-Verzicht

ÖPNV Verkehr Nahverkehr öffentlich Personen

Laut einer am 25.06.2023 veröffentlichten Umfrage des ADAC ist eine Mehrheit in Deutschland für eine allmähliche Verkehrswende und gegen Einschränkungen. Eine Abkehr vom Auto durch den Generationenwandel ist nach Ergebnissen des Automobilverbandes nicht zu erwarten. Von der Politik erwarten die Menschen an erster Stelle die Verbesserung der Verkehrsinfrastruktur im ländlichen Raum. Klima- und Umweltschutz und die Stärkung der Schiene genießen weiter hohe Priorität. Für die Studie befragt wurden 2.000 Bundesbürger vom 12. Januar bis 1. Februar 2023 mittels einer Online-Befragung.

Kernergebnisse der ADAC-Studie

  1. Die Umfrage deutet darauf hin, dass die Menschen ihre persönliche Mobilität langsam und allmählich verändern wollen. Im tatsächlichen Mobilitätsverhalten kommt dem Auto weiterhin eine überragende Bedeutung zu.
  2. Die Menschen wollen Klimaschutz, aber nicht durch Verzicht. Diese Botschaft ist über die Jahre stabil. Einschränkungen der Mobilität, insbesondere deren Verteuerung, werden mehrheitlich abgelehnt. Gefragt sind Alternativen zur fossilen Mobilität.
  3. Viele Menschen wünschen sich klimafreundlich betriebene Autos. Ein Wechsel zur Elektromobilität ist für sie aber weiter mit Unsicherheiten verbunden. Sorge bereitet den Menschen der Umgang mit den Bestandsfahrzeugen.
  4. Deutlicher denn je wird der Ausbau des ÖPNV als Klimaschutzmaßnahme befürwortet. Ein attraktiveres Angebot könnte zum Wechsel motivieren.
  5. Der Digitalisierung und Automatisierung im Bereich der Mobilität stehen die Menschen noch immer eher zurückhaltend gegenüber. Mit Blick auf Fahrzeugdaten ist ihnen Sicherheit und Selbstbestimmtheit wichtig.
  6. Von der Politik erwarten die Menschen an erster Stelle die Verbesserung der Verkehrsinfrastruktur im ländlichen Raum. Klima- und Umweltschutz und die Stärkung der Schiene genießen weiter hohe Priorität.
  7. Ein Blick auf junge Erwachsene – die 18- bis 25-jährigen – zeigt, dass auch für diese Klima- und Umweltschutz zu den Top-Prioritäten der Verkehrspolitik gehört. Klimaschutz durch Verzicht auf Pkw und Flugzeug ist jedoch nicht deren Lösungsansatz. Junge Erwachsene zeigen aber eine vergleichsweise höhere Unterstützung für den Antriebswandel und sind eher bereit zum Umstieg in den ÖPNV, wenn das Angebot stimmt.

Anmerkung:

Die ADAC-Studie zeigt, dass weiterhin das Auto eine zentrale Rolle im Mobilitätsverhalten der Menschen von jung bis alt einnimmt. Trotz eines hohen Bekenntnisses zu Klimaschutz und Mobilitätswende, werden Einschränkungen größtenteils abgelehnt. Das zeigt, dass die Verkehrswende nicht mit Verboten, sondern mit guten Alternativen zum Erfolg gebracht werden kann. Der Durchbruch wird nur gelingen, wenn insbesondere bezahlbare E- Autos mit ausreichender Reichweite am Markt zur Verfügung gestellt werden. Hierfür bedarf es eines schnellen Ausbaus der Ladeinfrastruktur. Die Befürwortung des ÖPNV-Ausbaus, der Verbesserung der Verkehrsinfrastruktur im ländlichen Raum und des Ausbaus der Elektromobilität zeigt, dass Bund, Länder und Kommunen gerade in diesen Bereichen wirksam unterstützen sollten. Damit würde zugleich dem Wunsch der Befragten entsprochen, ein attraktives Angebot an Verkehrsmitteln für eine klimafreundliche Mobilität zu erhalten.

Weitere Informationen

Pressemitteilung des ADAC vom 25.06.2023: www.adac.de

Studienbericht unter: https://assets.adac.de

24.07.2023